Angela Merkel hat den im Kampf mit den afghanischen Taliban gefallenen deutschen Soldaten die letzte Ehre erwiesen. Das war nicht nur eine Protokollfrage, sondern auch ein politisches Bekenntnis.

Dieses kam spät, aber nicht zu spät. Aber es war überfällig. Andere, wie Frankreichs Sarkozy oder Italiens Berlusconi, haben dies schon, ganz selbstverständlich, viel früher getan. Dass die deutsche Regierungschefin so lange gezögert hat, hat einerseits damit zu tun, dass Frau Merkel wohl eher schöne Bilder mag - und Trauerfeiern für gefallene Soldaten geben die gewiss nicht her. Andererseits hat es auch mit jener Verdruckstheit zu tun, mit der die deutsche Politik die kriegerische Auseinandersetzung am Hindukusch behandelt hat - und die wohl auch dazu geführt hat, dass die Kanzlerin über die Jahre mit Franz Josef Jung einen erwiesenermaßen unfähigen Verteidigungsminister diesen Krieg führen ließ. Und keiner in der Regierung wollte oder durfte den Krieg überhaupt so nennen.