Das Staatsdefizit hat im Krisenjahr 2009 alle Rekorde geschlagen. Die Unterfinanzierung der öffentlichen Haushalte stieg massiv von 5,2 auf 105,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Grund sind der Einbruch der Steuereinnahmen und höhere Ausgaben zur Bekämpfung der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise. Dadurch stiegen die Schulden von Bund, Ländern und Gemeinden um 7,6 Prozent auf gewaltige 1,6 Billionen Euro. Die Zahlen schließen Nebenhaushalte ein, in die oft die besonderen Kosten der Krise einfließen, also Finanzmarkstabilisierungs-, Investitions- und Tilgungsfonds. Wie rapide das Defizit der öffentlichen Hand angestiegen ist, zeigt auch der Zwei-Jahres-Vergleich. 2007 hatte es noch einen Überschuss von 11,1 Milliarden Euro gegeben, 2008 war es mit gut fünf Milliarden ein kleines Defizit, und 2009 wuchs es um mehr als das 20-Fache auf 105 Milliarden Euro an.