Berlin. Wenige Tage vor dem 80. Geburtstag von Helmut Kohl steigt die Zahl der Forderungen nach einem erneuten Ehrenvorsitz für den Altkanzler. Zehn Kreisvorsitzende im Alter zwischen 25 und 39 Jahren rufen in einer Erklärung zu diesem Schritt auf, um die Lebensleistung Kohls zu würdigen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Zuvor hatten sich schon die Senioren-Union und die Mittelstandsvereinigung dafür ausgesprochen. Kohl hatte den Ehrenvorsitz 2000 wegen der Parteispendenaffäre niedergelegt.

Die CDU könne die Leistung am kraftvollsten dadurch würdigen, dass sie "dem Ehrenbürger Europas und dem Kanzler der Einheit den Ehrenvorsitz wieder anträgt", heißt es in dem Schreiben der Kreisvorsitzenden. Die Autoren stellen Kohl in eine Reihe mit Otto von Bismarck und Konrad Adenauer. Sie glauben, dass sie mit ihrem Vorschlag "einen tief empfundenen Wunsch der Parteibasis ausdrücken". Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel hatte allerdings kürzlich erklärt, sie denke nicht darüber nach, Kohl den Ehrenvorsitz wieder anzutragen.