Berlin. Erst wurde er für sein langes Schweigen kritisiert, jetzt für seine deutlichen Worte: Bundespräsident Horst Köhler hat mit seinem klimapolitischen Vorstoß für höhere Spritpreise Kopfschütteln in der schwarz-gelben Koalition und bei der SPD ausgelöst. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) lehnten Köhlers Idee rundweg ab. Die Benzinpreise seien schon sehr hoch, so die Minister. Auch in der SPD hieß es: "Das ist keine gute Botschaft." Merkels Sprecher Ulrich Wilhelm lehnte einen Kommentar ab. Er sagte lediglich: "Das Wort des Staatsoberhauptes steht für sich." Unterstützt wurde Köhler mit seiner Umwelt-Initiative nur von Grünen und Umweltverbänden. Gelegenheit zur Aussprache gibt es heute Abend, wenn das Bundeskabinett zu Gast bei Horst Köhler im Schloss Bellevue sein wird.