Berlin. Mit ihren Plänen für eine erleichterte Befristung von Arbeitsverträgen hat sich Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) massive Kritik zugezogen. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Olaf Scholz sagte dem Abendblatt: "Die Bundesregierung schummelt. Schwarz-Gelb hat im Koalitionsvertrag versprochen, den Kündigungsschutz nicht zu verschlechtern. Aber genau das soll passieren." Die schwarz-gelbe Regierung will erreichen, dass Beschäftigte, die beim selben Arbeitgeber schon einmal befristet gearbeitet haben, erneut befristet beschäftigt werden können.

Von der Leyens Amtsvorgänger Scholz sagte, fast neun Prozent der Arbeitnehmer befänden sich in befristeten Anstellungsverträgen. "Frau von der Leyen will offenbar diese Fehlentwicklung noch verschärfen. Eine unbefristete Stelle muss der Regelfall sein." Wer nicht wisse, ob er mittelfristig noch für sein Unternehmen arbeiten darf, traue sich auch nicht, eine Familie zu gründen.