Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist gern mitten im Geschehen. Ihre Reise unterbrach das Ehepaar für drei Tage.

Berlin/Whistler. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos Ende Januar hatte Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) seinen Kabinettskollegen Rainer Brüderle (FDP) verärgert, weil er eigenmächtig 20 deutsche Spitzenunternehmer zu einem Empfang lud. "Das geht nicht, es gibt klare Kabinettszuständigkeiten", beschwerte sich der eigentlich für die Wirtschaft zuständige Brüderle. Vermutlich hätte er auch nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn der Verteidigungsminister dem Gipfeltreffen in der Schweiz sogar gleich ganz ferngeblieben wäre.

Aber zu Guttenberg scheint es trotz der Davoser Nickeligkeiten weiter an jene Orte zu ziehen, die gerade im Weltinteresse stehen. Diesmal ist das Kanada. Dort urlaubt der Verteidigungsminister gerade auf eigene Kosten mit Ehefrau Stephanie. Wegen der Olympischen Winterspiele hat zu Guttenberg die Ferien allerdings für drei Tage unterbrochen.

"Dienstliche Termine im Zusammenhang mit seinem Besuch der Bundeswehrsportler" führt man im Ministerium an. Tatsächlich drückte Guttenberg den Athleten aus der Truppe bei mehreren Wettkämpfen die Daumen. Er war bei einem Mannschaftsempfang im Deutschen Haus und durfte sogar die Goldmedaille von Maria Riesch "anfassen".

Ob sich der für alle deutschen Sportler qua Amt zuständige und ebenfalls in Vancouver weilende Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) über die Unterstützung seines Kabinettskollegen mehr freut als seinerzeit Rainer Brüderle, ist nicht bekannt. Die Sportler lassen sich jedenfalls allzu gerne mit Guttenberg fotografieren. Der sagte, er wünsche sich, dass die Bundeswehr "medaillentechnisch aufholt".