Ein Gericht in Liechtenstein hat eine frühere Tochtergesellschaft der Liechtensteiner Vermögensverwaltungsbank LGT zu einer Schadensersatzzahlung an einen deutschen Steuersünder in Millionenhöhe verurteilt. In der Begründung des Vaduzer Landgerichts hieß es, der Kläger - ein 68-jähriger Immobilienkaufmann aus Bad Homburg - sei zu spät über den Diebstahl seiner Daten informiert worden. Die Richter sprachen ihm einen Schadensersatz von 7,3 Millionen Euro zu.

Ein früherer Firmenmitarbeiter hatte eine CD, die auch die Datensätze mehrerer hundert Bundesbürger enthielt, für 4,5 Millionen Euro an den Bundesnachrichtendienst verkauft. Das führte unter anderem dazu, dass Ex-Post-Chef Zumwinkel der Steuerhinterziehung überführt wurde. Das Liechtensteiner Urteil könnte wegweisend sein, weil Medienberichten zufolge mehrere ähnliche Klagen geplant sind. Bisher sind in Deutschland allerdings nur vier große Fälle, die auf den gestohlenen Daten basieren, vor Gericht gekommen.