7. Oktober 1989 Honecker zelebriert das 40-jährige Bestehen der DDR. Sein Gast Michail Gorbatschow empfiehlt ihm Reformen. Im ganzen Land gibt es auf den Straßen Proteste gegen das Regime.

18. Oktober Honecker wird vom Politbüro zum Rücktritt gezwungen. Neuer Partei- und Staatschef wird Egon Krenz. Honecker wohnt weiter in seiner Funktionärsvilla in Wandlitz bei Berlin.

9. November Die Berliner Mauer fällt.

10. Januar 1990 Honecker wird wegen eines Nierentumors operiert.

29. Januar 1990 Er wird aus der Klinik entlassen und kommt in Untersuchungshaft. Vorwurf: Amtsmissbrauch und Hochverrat.

30. Januar 1990 Wegen seines Gesundheitszustands wird er wieder freigelassen. Er zieht bei Pastor Uwe Holmer in Lobetal ein, weil die Wandlitzer Funktionärssiedlung aufgelöst wird.

3. April Honecker siedelt in das sowjetische Militärhospital in Beelitz über.

30. November Im Zusammenhang mit den Todesschüssen an Mauer und Grenze wird Haftbefehl gegen Honecker erlassen.

13. März 1991 Honecker und seine Frau fliehen über einen sowjetischen Militärflughafen nach Moskau.

16. November Die russische Regierung beschließt die Ausweisung Honeckers nach Deutschland. Honecker erhält Asyl in der chilenischen Botschaft.

3. Juni 1992 Die Berliner Justiz erhebt Anklage gegen Honecker wegen des Verdachts der Anstiftung zum Totschlag.

29. Juli Honecker wird an Deutschland ausgeliefert, kommt ins Berliner Untersuchungsgefängnis Moabit. Margot Honecker reist zu ihrer Tochter Sonja nach Chile.

12. November Der Prozess beginnt.

4. Dezember Honecker gibt vor Gericht eine Erklärung ab. Er übernimmt die "politische Verantwortung" für die Toten an der Mauer, mehr nicht.

12. Januar 1993 Das Berliner Verfassungsgericht stellt fest, dass das Verfahren gegen den kranken Honecker gegen die Menschenwürde sei, worauf das Landgericht die Haftbefehle gegen Honecker aufhebt.

13. Januar Honecker fliegt nach Chile, bekommt Rente von der Bundesrepublik.

29. Mai 1994 Honecker erliegt seinem Krebsleiden.