Augsburg. Der frühere Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber hat seine Drohung wahr gemacht: In seinem Prozess wegen Steuerhinterziehung vor dem Augsburger Landgericht versuchte der 75-Jährige gestern, die CSU schwer zu belasten. Er habe aus einem Schmiergeldtopf illegale Spenden von rund 1,4 Millionen Mark an die CSU weitergeleitet. Die Partei habe "eine inoffizielle Kasse" geführt, von der der damalige Parteichef Franz Josef Strauß gewusst habe. Zur Tarnung illegaler Spenden seien Zahlungen unter dem Namen Verstorbener verbucht worden. Auch CDU, SPD und FDP seien von ihm mit Schmiergeldern aus dem "Fuchs"-Spürpanzer-Geschäft bedacht worden, ließ Schreiber über seinen Anwalt verkünden - insgesamt seien es 24 Millionen Mark gewesen, die an die Parteien und einzelne Personen flossen. Details werde er später nennen.