Leiser ist er nicht geworden. Nur hören Thomas Ebermann jetzt eben nicht mehr so viele Menschen zu wie damals, als er mit acht GALiern in die Bürgerschaft einzog. Zwei Jahre nachdem sich die Grünen 1980 bundesweit gegründet hatten, schafften die Polit-Neulinge in Hamburg den Sprung ins Parlament. Und Ebermann, der nach der Realschule als Erziehungshelfer und dann bei den Phoenix-Werken und bei der Norddeutschen Affi gearbeitet hatte, war Wortführer.

Das Arbeiterkind aus Bergedorf, Sohn eines Schweißers und einer Näherin, ist den Weg durch die Instanzen nicht mitgegangen, trat 1990 aus der Partei aus.

Heute streitet der 58-Jährige als Publizist weiter "für eine klassenlose Gesellschaft, in der die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen abgeschafft wird". Der Single aus dem Schanzenviertel veranstaltet im Polittbüro am Steindamm einmal im Monat die "Vers- und Kaderschmiede", bei der "literarische und theatralische Projekte" vorgestellt werden. Und sagt: "Kein guter Gitarrist kann etwas dafür, wenn sein Saal leer ist, während die Volksmusik boomt."