Das wurde auch Zeit. Kanzlerin Merkel bittet die Herren Seehofer und Westerwelle zum Koalitionsgipfel. Gipfel, so heißt es, kann die Kanzlerin ja. Das hat sie auch verschiedentlich - allerdings mehr auf internationaler Ebene - bewiesen.

Neustart nach Stolperstart ist das Ziel dieses schwarz-blau-gelben Spitzentreffens. Wie nötig das ist, hat Westerwelle beim Antrittsbesuch am Bosporus bewiesen. Er machte den Türken mal eben Hoffnung auf einen EU-Beitritt. Das kommt in weiten Teilen der Union so gut an wie beim Teufel ein Glas Weihwasser zum Frühstück. Erst hat Westerwelle Berlin die Steinbach-Affäre beim Besuch in Warschau eingebrockt, dann die Afghanistan-Verbündeten mit knallharten Vorbedingungen für ein Spitzentreffen brüskiert - der Mann, der sich so gern als Genscher-Nachfolger sieht, muss aufpassen, dass es nicht bald heißt: Riesenstaatsmann Westerwelle.