Die Sicherheitsexperten der Europäischen Union wollen morgen darüber beraten, ob Nacktscanner an europäischen Flughäfen verwendet werden sollen. Bislang setzen nur die Niederlande die umstrittenen Körperscanner ein, die die Flugpassagiere nackt abbilden. Auch Großbritannien will die Geräte einführen. Währenddessen warnt der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar vor einem voreiligen Einsatz. "Ich habe bislang noch kein Gerät gesehen, das die Persönlichkeitsrechte wahrt", sagte er der "Frankfurter Rundschau". Dafür müssten die Geräte nicht nur Fremdkörper erkennen, sondern sie auch von Prothesen und Implantaten unterscheiden können. "Allein die Neuerung, dass auf den Monitoren keine Nacktbilder mehr zu sehen sind, reicht nicht aus", betonte Schaar. Die Bundesregierung will erst nach Tests mit neuen Körperscannern, bei denen die Körper der Flugreisenden nur umrissartig als Piktogramme erscheinen, über eine Verwendung in Deutschland entscheiden. Auch der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, sieht eine vorschnelle Einrichtung an allen deutschen Flughäfen kritisch. Über kurz oder lang werde sie es aber geben. Dabei müsse garantiert werden, dass die Intimsphäre der Reisenden gewahrt bleibt und die Geräte einen deutlichen Gewinn an Sicherheit bringen. Die Behauptung, dass einige Waren in den Duty-free-Läden von Attentätern für Anschläge missbraucht werden könnten, wies Beisel hingegen zurück.