September 1998: Die SPD gewinnt mit 40,9 Prozent die Bundestagswahl. Gerhard Schröder löst nach 16 Jahren Kanzler Helmut Kohl (CDU) ab und regiert fortan mit den Grünen.

Dezember 1998: Von den einstmals mehr als einer Million Mitgliedern (Mitte der 70er-Jahre) hat die SPD nur noch 755 000.

Februar 1999: Bei den Landtagswahlen in Hessen verliert die SPD mit 39,4 Prozent die Macht: Roland Koch (CDU) löst Hans Eichel als Ministerpräsidenten ab.

März 1999: Oskar Lafontaine wirft wegen Unstimmigkeiten mit Kanzler Schröder neben dem Amt des Finanzministers auch das des SPD-Vorsitzenden hin. Die Partei gerät in eine ihrer schwersten Krisen. Schröder selbst wird SPD-Chef.

Juni 1999: Bei der Europawahl kommt die SPD nur auf 30,7 Prozent.

September 1999: Bei der Saarland-Wahl verliert die SPD trotz 44,4 Prozent dort die Macht an die CDU (45,5 Prozent).

Dezember 2000: Die Mitgliederzahl unterschreitet erstmals seit den 60er-Jahren die 700 000-Marke.

September 2001: Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg muss die SPD (36,5 Prozent) die Regierung an ein Bündnis aus CDU, Schill-Partei und FDP abgeben.

September 2002: Die SPD erreicht bei der Bundestagswahl nur noch 38,5 Prozent und liegt gleichauf mit der Union. Trotzdem kann Schröder mit den Grünen weiterregieren.

Februar 2003: Bei den Landtagswahlen in Niedersachsen kommt die SPD nur auf 33,4 Prozent. Ministerpräsident Sigmar Gabriel wird von Christian Wulff (CDU) abgelöst.

Dezember 2003: Die Zahl der SPD-Mitglieder fällt auf unter 600 000.

Februar 2004: Gerhard Schröder gibt das Amt des Parteichefs auf. Als Grund nennt er Probleme bei der Vermittlung seiner Politik an die Parteibasis. Franz Müntefering folgt ihm im Amt.

Juni 2004: Bei der Europawahl stürzt die SPD auf 21,5 Prozent ab.

Februar 2005: Erst verliert die SPD gegen die CDU bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein, dann fehlt Heide Simonis aus den eigenen Reihen eine Stimme, um weiterzuregieren. CDU-Landeschef Peter Harry Carstensen wird Ministerpräsident; die SPD ist nur noch Juniorpartner.

Mai 2005: Die SPD fällt bei den Wahlen in ihrem Stammland Nordrhein-Westfalen auf 37,1 Prozent und muss nach mehr als vier Jahrzehnten die Macht an die CDU abgeben. Daraufhin beschließt Gerhard Schröder, vorzeitig Neuwahlen zum Bundestag einzuleiten.

September 2005: Bei der vorgezogenen Bundestagswahl fällt die SPD auf 34,2 Prozent. Die Union stellt mit Angela Merkel die erste Kanzlerin, kann aber nur mit der SPD eine regierungsfähige Mehrheit erzielen.

November 2005: Müntefering zieht sich überraschend vom Parteivorsitz zurück, weil er seinen Wunschkandidaten als Generalsekretär nicht durchsetzen konnte. Matthias Platzeck wird SPD-Chef.

März 2006: In Sachsen-Anhalt fällt die SPD mit 23,4 Prozent sogar hinter die Linke (25,2) zurück und verliert das Amt des Regierungschefs an die CDU.

April 2006: Nach nur fünf Monaten legt Platzeck den Parteivorsitz nieder. Er gibt gesundheitliche Gründe dafür an. Kurt Beck springt ein.

September 2008: Wieder eine Parteikrise, wieder ein Führungswechsel: Nach dem Versuch der hessischen SPD, entgegen anderslautenden Ankündigungen doch mit der Linkspartei zu regieren und dem daraus folgenden Vertrauensverlust, der der Hamburger SPD einen Wahlverlust beschert, ist Beck politisch derart angeschlagen, dass er zurücktritt. Zum zweiten Mal wird Müntefering SPD-Vorsitzender.

Juni 2009: Bei der Europawahl erzielt die SPD mit 20,8 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis.

September 2009: Die SPD fällt auf ein historisches Tief bei Bundestagswahlen: 23 Prozent. Die Union bildet mit der FDP eine Koalition.

November 2009: Franz Müntefering zieht die Konsequenzen aus dem Wahldebakel. Neuer SPD-Chef wird Sigmar Gabriel. In Umfragen geht es weiter abwärts: Erstmals fällt die SPD unter die 20-Prozent-Marke. Bei der Sonntagsfrage für "Stern" und RTL stimmen nur 19 Prozent der Befragten für die Sozialdemokraten.

Dezember 2009: Die SPD verbucht zwar einen leichten Mitgliederzuwachs auf 513 000, doch das ist nur halb so viel wie in den besten Zeiten.