Kundus. Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Wochen ist Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zu den deutschen Soldaten im nordafghanischen Kundus gereist. Hintergrund der Blitzvisite ist der Luftangriff von Kundus am 4. September, bei dem auch eine unbekannte Zahl von Zivilisten getötet worden war. Guttenberg versprach eine umfassende Aufklärung der Umstände, die zu den Todesopfern geführt haben, sagte Entschädigung der Hinterbliebenen zu und warb bei den Soldaten zugleich um Verständnis dafür, dass die Affäre nun Gegenstand eines Bundestags-Untersuchungsausschusses wird. Die Truppe ist verunsichert, vor allem nachdem Guttenberg seine Einschätzung, der Luftangriff sei militärisch angemessen gewesen, revidiert hat. Der Minister stellte sich ausdrücklich hinter den deutschen Oberst Klein, der das Bombardement durch US-Kampfflugzeuge angefordert hatte.