Der 50 Jahre alte U-Bahn-Fahrgast in München hat all das getan, was sich Eltern von ihren Mitbürgern wünschen, wenn sie ihre Kinder allein auf den Weg schicken.

Er hat sie vor gewalttätigen jungen Männern beschützt. Und dafür ist er gestorben. Zusammengetreten von zwei 17- und 18-Jährigen. Dieses Maß an ungebremster Brutalität ist so ungeheuerlich, dass man es gar nicht fassen mag.

Genau das ist aber dringend erforderlich. Denn dieser Mord wirft ein Schlaglicht auf einen Teil der Gesellschaft, der außer Kontrolle geraten scheint. Die Versuche der Politiker, daran etwas zu ändern, sind überwiegend im Wahlkampfgetöse und der Forderung nach immer härteren Strafen erstickt. Die bayerische Justizministerin Beate Merck (CSU) hat leider schon wieder damit begonnen.

Doch für den Bundestagswahlkampf eignet sich das Thema Jugendgewalt ganz sicher nicht. Davor sei dringend gewarnt. Der Kampf gegen diese Gewalt braucht einen längeren Atem, vor allem den von Sozialarbeitern.