Feuerwehrleute steigen auf der Imageleiter auf, Manager ab. Zwei von drei Deutschen glauben, dass der Staat nicht genug gegen die Kriminalität tut.

Berlin. Feuerwehrmänner vor Polizisten und Lehrern: In der Bevölkerung genießen sie unter den Beamten ein gutes Image. Das Ansehen des Öffentlichen Dienstes in Deutschland generell ist in den letzten Jahren besser geworden.

Wie aus einer Umfrage von Forsa für den Deutschen Beamtenbund (dbb) hervorgeht, verbesserten sich die Werte in den vergangenen beiden Jahren. Auch zeige sich in der Umfrage der Wunsch nach einem „starken Staat“, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner. Er könne fast von einer „Renaissance des Öffentlichen Dienstes“ sprechen. Ob das auch mit der Sicherheit der Arbeitsplätze zu tun hat?

In der Umfrage erreichte die Gruppe der Beamten bei der Frage, wie hoch einzelne Berufe angesehen sind, zwar mit 33 Prozent einen hinteren Platz, gewann im Vergleich zur Befragung von 2007 aber sechs Punkte hinzu. Einen höheren Zuwachs schafften mit sieben Punkten nur die Briefträger auf 59 Prozent. Die höchsten Werte von allen 29 Berufsgruppen erreichten die Feuerwehrleute mit 93 Prozent (plus drei Punkte). Polizisten verharrten wie in den Vorjahren bei 78 Prozent. Lehrer erreichten mit 67 Prozent vier Punkte mehr. Der Beruf des Studienrates blieb jedoch mit 53 Prozent unverändert.

Verlierer der Umfrage waren eindeutig die Manager. Ihr Ansehen schrumpfte um neun Punkte auf 28 Prozent. Damit liegen sie gleichauf mit Gewerkschaftsfunktionären, die aber fünf Punkte dazu gewannen. Politiker verbesserten ihr Image um drei Punkte auf 23 Prozent.

Das Profil des Beamten ist im Vergleich zu den Umfragen der Vorjahre besser geworden. Mehr Befragte als 2007 und 2008 bezeichneten Beamte als pflichtbewusst, zuverlässig, rechtschaffen, hilfsbereit, kompetent und unbestechlich. Negative Einschätzungen wie stur, mürrisch arrogant wurden den Beamten dagegen weniger häufig zugeschrieben.

Schlechte Noten bekommt der Verkauf staatlicher Leistungen an private Unternehmen. In der Umfrage drücke sich eine große Skepsis der Bürger aus, sagte Güllner. Fast durchweg abgelehnt wird die Privatisierung von Polizei, Strafvollzug, Feuerwehr und Gerichtswesen. Positiv beurteilen die Bürger die Privatisierung von Telekommunikationsleistungen. Eine große Mehrheit gab auch an, die Preise seien dadurch gesunken. Für die Bereiche Müllentsorgung, Energieversorgung, Öffentlicher Nahverkehr und Krankenhäuser stiegen nach Ansicht der Befragten die Kosten. Dabei seien die Leistungen unverändert geblieben oder schlechter geworden.

Das Vertrauen der Bürger in den Staat ist bei der Kriminalitätsbekämpfung nicht hoch. „Zwei Drittel aller Bundesbürger meinen, der Staat tue nicht genug zur Kriminalitätsbekämpfung“, sagte der Chef des Deutschen Beamtenbundes, Peter Heesen.