Grund war der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Die mutmaßlichen Terroristen sollten hierzulande Politiker attackieren.

Düsseldorf. Die in Düsseldorf angeklagte „Sauerland-Gruppe“ sollte im Auftrag der Islamischen Dschihad-Union (IJU) auch Terroranschläge auf deutsche Politiker verüben. „Es wäre ein legitimer Dschihad (heiliger Krieg) gewesen, wenn deutsche Politiker, die Soldaten nach Afghanistan schicken, getroffen worden wären“, sagte der Angeklagte Fritz Gelowicz vor dem Oberlandesgericht.

Der IJU-Chef „Achmed“ habe dazu zwar keine Vorgabe gemacht, es sich aber gewünscht. Die Gruppe habe das Ziel nicht mehr verfolgt, weil es zu aufwendig gewesen sei. In dem Düsseldorfer Prozess müssen sich die vier Angeklagten wegen der Anschlagsplanungen gegen US-Ziele in Deutschland verantworten. Der mutmaßliche Rädelsführer Fritz Gelowicz hat bereits die Anschlagpläne gestanden. Auch seine Mitangeklagten machen umfassende Angaben.

Zuletzt hatte der Bundesgerichtshof Haftbefehl erlassen gegen ein mutmaßliches fünftes Mitglied der Gruppe. Der Türke Mevlüt K. soll geholfen haben, Zünder für geplante Anschläge nach Deutschland zu schaffen. Beamte des Bundeskriminalamtes nahmen am vergangenen Freitag Großraum Frankfurt/Main den 24-jährigen Kadir T. fest. Der Mann mit deutscher und türkischer Staatsangehörigkeit soll im Juni 2007 im Auftrag von Adem Yilmaz eine Videokamera und ein Nachtsichtgerät für die „Islamische Dschihad Union“ (IJU) gekauft haben. Yilmaz ist Mitglied der Sauerland-Gruppe.

Im Frankfurter Terroristen-Prozess gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der Islamischen Dschihad Union (IJU) hat der Angeklagte Omid S. Kontakte zu Yilmaz zugegeben. Der 28 Jahre alte Omid S. sagte, er habe vor seiner Abreise in ein terroristisches Ausbildungslager im Grenzgebiet von Afghanistan und Pakistan Yilmaz seine Kreditkarte mit Geheimzahl gegeben. Das Geld auf dem Konto sollte Yilmaz „für den Islam verwenden“.