Ein Alter mischt wieder mit im Saarland und ist in aller Mund: Oskar Lafontaine. Doch der Traum des ehemaligen SPD-Ministerpräsidenten des Saarlandes, elf Jahre später am Sonntag als Regierungschef aus der Linkspartei zurückzukehren, wird sich wohl nicht erfüllen.

Saarland. Sein ehemaliger Ziehsohn Heiko Maas hätte als SPD-Spitzenkandidat in einer möglichen rot-rot-grünen Koalition die Nase vorn. Dann würde Lafontaine wohl doch lieber als Chef der Linkspartei in Berlin bleiben. Rot-Rot-Grün wäre aber in jedem Fall eine Aussöhnung der SPD mit ihrem ehemaligen Vorsitzenden, der sie 1999 Hals über Kopf im Stich ließ. Die Bundes-SPD gab dem Landesverband freie Hand in der Koalitionsfrage. Eine quälende Zerreißprobe an dieser Frage wie nach der Wahl in Hessen will man sich diesmal ersparen. Doch es hängt an Heiko Maas. Er wird in einer Dreierkonstellation das Sagen haben und hält auch eine Ampelkoalition mit FDP und Grünen für möglich.

Die zehnjährige Alleinherrschaft der CDU und Ministerpräsident Peter Müller jedenfalls geht zu Ende. Zwar führt er in den Umfragen noch immer mit 36 Prozent, aber das sind eben lange nicht mehr die 47 Prozent vom letzten Wahlgang. Selbst mit der FDP reicht es nach den Vorhersagen nicht zum Weiterregieren. Die Aura des dynamischen CDU-Jungstars haben den 53-Jährigen längst verlassen. Er sei "saftlos, kraftlos und orientierungslos", wird ihm vorgeworfen. Müller ficht das nicht an. Eisern wandert er mit seinen Wählern den Sommer lang durch das Saarland, ganz Landesvater nah an seinen Bürgern, und sagt: "Ab und zu ist selbst der Müller müde. Dann sind die anderen aber längst erschöpft in Tiefschlaf gesunken." Müller hält durch.