Erst die monatelangen Debatten um seinen Ski-Unfall, und nun droht Dieter Althaus (CDU) das Ende seiner Alleinregierung.

Hamburg. Selbst für ein Bündnis mit der FDP hat er derzeit keine Mehrheit. Schwarz-Gelb kommt in den Umfragen nur noch auf rund 45 Prozent. Dass die Nerven im bürgerlichen Lager blank liegen, konnte man am besten an der FDP ablesen. Sie hatte über Monate hinweg die sicher geglaubte Koalition mit der CDU nicht gefährden wollen und still gehalten. Doch dann sagte Althaus, er könne sich die Zusammenarbeit mit allen Parteien außer den Linken vorstellen. FDP-Spitzenkandidat Uwe Barth entgegnete angesäuert: "Wir können nicht mit jedem - und wir wollen es auch nicht."

Althaus könnte schließlich im Amt bleiben, wenn er die SPD von Christoph Matschie zum Juniorpartner macht. Die Wahrscheinlichkeit für Schwarz-Rot ist zumindest größer als die eines Linksbündnisses.

Auch wenn Linke, SPD und Grüne zusammen auf knapp 50 Prozent kommen, scheint eine derartige Zusammenarbeit unwahrscheinlich. Schon in der Frage, wer Regierungschef werden dürfe, haben sich Matschie und Linken-Spitzenkandidat Bodo Ramelow eine Auseinandersetzung geliefert, die an ein gedeihliches Miteinander kaum noch glauben lässt. Die Linkspartei mit derzeit 25 Prozent in den Umfragen wäre deutlich stärker als die SPD, die auf 18 Prozent käme. Für Ramelow wäre also klar, wie in einem Linksbündnis der Ministerpräsident hieße: Ramelow. Und den lehnen SPD und Grüne geschlossen ab. Dass Matschie als Juniorpartner Regierungschef werden kann, schließt wiederum Ramelow aus. Lachender Dritter könnte also Althaus sein.