Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer forderte eine formale Koalitionsaussage. Die FDP und ihr Chef Guido Westerwelle sollten sich jetzt bekennen, dass sie mit der Union nach der Wahl regieren wollen.

Berlin. CSU-Chef Horst Seehofer fordert von der FDP eine formelle Koalitionsaussage zugunsten der Union. Er wolle eine „klare Koalitionsaussage“ jetzt und nicht erst unmittelbar vor der Bundestagswahl, sagte Seehofer der „Bild“-Zeitung. Zu FDP-Chef Guido Westerwelles Aussage, er setze auf Schwarz-Gelb ohne Wenn und Aber, sagte der CSU-Chef: „Ein Satz von Herrn Westerwelle reicht mir nicht. Die FDP soll sich jetzt endgültig festlegen. Dann muss auch niemand mehr fürchten, dass eine Stimme für die FDP am Ende eine Stimme für eine Ampelkoalition mit SPD und Grünen ist.“

Die Union wolle mit der FDP regieren und habe das in ihrem Koalitionsprogramm auch erklärt, betonte Seehofer. „Die gleiche Klarheit und formelle Verlässlichkeit erwarte ich jetzt auch von der FDP.“ Seehofer verwies auf einen Beschluss des FDP-Vorstands vom Mai, wonach die Partei erst eine Woche vor der Wahl eine Koalitionsaussage treffen will. Zu Westerwelle sagte er: „Er ist offensichtlich gut im Austeilen, aber manchmal ein Sensibelchen.“ Der CSU-Chef warnte zudem mit Blick auf die Umfragewerte vor Selbstzufriedenheit: „Das wäre das gefährlichste Gift in diesem Wahlkampf.“ Die Sozialdemokraten kämpften „mit sich und der Welt. Das darf uns nicht zum Übermut verführen".