Viel ist in den vergangenen Jahren von Sozialabbau die Rede gewesen. Tatsächlich aber wendet unsere Gesellschaft seit Jahren beständig um die 30 Prozent ihres Bruttosozialprodukts für Sozialausgaben auf. Diese Anstrengung hat Deutschland eine große gesellschaftliche Stabilität gebracht.

Die Frage bleibt allerdings, zu welchem Preis und mit welcher Perspektive dieser Zustand erkauft wird. Ob bei der Gesundheit, bei den Renten oder der Arbeitslosigkeit - die Beitragszahler bekommen für steigende Beiträge immer geringere Leistungen. Vieles wird auf Pump finanziert. So steigen parallel die Staatsschulden ins Unaufhörliche. Die Politik muss alles daransetzen, günstige Wachstumsbedingungen zu schaffen, damit beitragspflichtige Arbeitsplätze entstehen. Nur so kann das hohe Sozialstaatsniveau gehalten werden. In anderen Ländern sind Spekulationsblasen geplatzt. Wenn Sicherungssysteme immer mehr durch Schulden am Leben gehalten werden, droht auch der Sozialstaat zur Blase zu mutieren - die auch platzen kann.