Die Deutschen werden immer älter, bleiben länger gesund und arbeitsfähig. Die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre ist deshalb völlig logisch. Theoretisch.

Völlig geglückt wäre die Operation allerdings erst dann, wenn möglichst viele von denen, die es in diesem Alter noch können, auch beschäftigt wären. Ansonsten handelt es sich aufgrund der erheblichen Abschläge bei vorzeitigem Renteneintritt um eine verkappte Rentenkürzung, damit die Beiträge zur Rentenversicherung halbwegs stabil bleiben.

Entscheidend für Höhe und Stabilität unseres umlagefinanzierten Rentensystems sind nämlich prinzipiell keine Altersgrenzen, sondern das Verhältnis von Beitragszahlern und Leistungsempfängern. Anders gesagt muss die Politik vor allem die Voraussetzung für möglichst viel Beschäftigung schaffen. Dann bleibt die Rente sicher und übersteht nach zwei Weltkriegen, der Wiedervereinigung und nunmehr zwei Weltwirtschaftskrisen auch weitere Turbulenzen.