Mit dem Einstieg bei Opel erklimmt Frank Stronach nicht nur den Gipfel einer beispiellosen Karriere.

Der aus Österreich stammende Magna-Chef, der es in Kanada vom Werkzeugmacher zum Selfmade-Milliardär brachte, erfüllt sich damit auch einen Lebenstraum. Vor zwei Jahren war der Anlauf des Unternehmers noch gescheitert, sich mit Chrysler eine eigene Autofirma zu kaufen.

Begonnen hat Stronach seinen Weg mit nur ein paar Dollar in der Tasche. 1932 in der Kleinstadt Weiz als Franz Strohsack geboren, suchte er wie viele junge Auswanderer Mitte der 50er-Jahre sein Glück in Nordamerika. Und er brachte es tatsächlich vom Tellerwäscher zum Milliardär. Der gelernte Werkzeugmacher begann 1957 in einer Garage in Kanada Autoteile zu produzieren. Damit war der Anfang für den weltweit jetzt drittgrößten Zulieferer der Branche gemacht. Heute arbeiten knapp 75 000 Menschen in 25 Ländern für Magna. Vom Rückspiegel bis zum Kühler wird fast alles produziert. In Graz stellt die Tochterfirma Steyr-Daimler-Puch Autoteile her.

In Kanada zählt Stronach zu den bekanntesten Unternehmern. Seine Versuche, dort auch in der Politik Fuß zu fassen, wurden eher belächelt; seine Tochter Belinda brachte es aber bis zur Ministerin. Sein Biograf Wayne Lilley urteilte über ihn: "Er ist eine Art Genie und dabei auch immer ein bisschen Clown, alles auf einmal." Die "New York Times" schrieb: "Stronachs herrschaftlicher und oftmals sprunghafter Managementstil hat seine Aktionäre mal bereichert, mal verschreckt."

Seiner österreichischen Heimat bleibt Stronach verbunden. Der rastlose Unternehmer fand sogar Zeit, von 1999 bis 2005 als Präsident der österreichischen Fußball-Bundesliga zu amtieren. Im vergangenen Jahr gründete er den Fußballclub SC Magna Wiener Neustadt, der zurzeit in der "Ersten Liga" unter der Bundesliga spielt. Der stets braun gebrannte Kunstmäzen Stronach arbeitet noch an anderen Geschäftsideen. Eines seiner aktuellen Projekte ist eine stark koffeinhaltige Fitness-Limonade, die als "Frank's Energy Drink" vermarktet wird. (HA)