Der Amoklauf von Winnenden gab den Ausschlag: Das Bundeskabinett beschloss das Waffenrecht zu verschärfen. So sind unter anderem stärkere Kontrollen von Waffenbesitzern geplant sowie eine höhere Altersgrenze für das Schießen mit großkalibrigen Waffen.

Berlin. Als Konsequenz aus dem Amoklauf von Winnenden hat das Bundeskabinett am Mittwoch eine Verschärfung des Waffenrechts beschlossen. Die verlautete aus Regierungskreise. Geplant sind strengere Kontrollen von Waffenbesitzern, eine Amnestieregelung für illegalen Waffenbesitz und eine höhere Altersgrenze für das Schießen mit großkalibrigen Waffen. Zu dem ursprünglich vorgesehenen Verbot von Kampfspielen wie Paintball, Gotcha und Laserdom wird es dagegen zunächst nicht kommen.

Die Reform soll noch vor der Bundestagswahl verabschiedet werden. Das parlamentarische Verfahren wird aber voraussichtlich von heftigen Protesten begleitet: Dem Bund der Kriminalbeamten und den Hinterbliebenen der Opfer des Amoklaufs gehen die Pläne nicht weit genug. Schützen und Jäger fühlen sich dagegen wie Kriminelle behandelt. Besonders umstritten ist der Plan, auch ohne Verdacht auf eine Gesetzeswidrigkeit Kontrollen von Waffenbesitzern zuzulassen. Zwar können die Betroffenen den Zugang zu ihrer Wohnung verweigern, aber nur, wenn sie einen triftigen Grund dafür vorweisen können. Ansonsten droht ihnen der Entzug des Waffenscheins. Das Waffenrecht ist bereits 2003 und 2008 in wesentlichen Punkten geändert worden.