Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hat Kritik an den Plänen der Großen Koalition zur Verschärfung des Waffenrechts zurückgewiesen.

Hamburg - "Der Staat muss kontrollieren, ob Waffen ordnungsgemäß verwahrt werden oder ob Unberechtigte an sie herankommen können", sagte er der Online-Ausgabe des Hamburger Abendblatts. "Jäger und Schützen sollten erkennen, dass diese Maßnahmen in ihrem Interesse liegen. Von Pauschalverdacht kann keine Rede sein." Als Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden hatte sich die Koalition unter anderem darauf geeinigt, künftig den Verschluss von Waffen stärker zu kontrollieren und Kampfspiele wie Paintball zu verbieten. Kauder sprach sich für Nachbesserungen im Detail aus. Über Einzelheiten müsse in der Fraktion noch gesprochen werden. Umstritten ist vor allem das Verbot von Paintball. Nach Ansicht des baden-württembergischen Landesjagdverbands ist die Verschärfung lediglich eine Alibi-Aktion. Der Vater des Amokläufers von Winnenden habe seine Schusswaffe samt Munition gesetzwidrig außerhalb des Waffenschranks aufbewahrt. "Dies war ein Verstoß gegen das bestehende Gesetz und weist keineswegs auf eine Gesetzeslücke hin", sagte Landesjägermeister Dieter Deuschle. Wichtiger sei es, Jugendlichen Anlaufstellen im Krisenfall anzubieten.