Doppelnamen sind Kinder der Siebzigerjahre. Sie stammen aus einer Zeit, in der Autorinnen “frau“ schrieben, wenn sie “man“ meinten.

In der emanzipierte Frauen flapsig zu sagen pflegten, Männer hätten sie so nötig wie der Fisch ein Fahrrad! Zog es so eine Frau dennoch irgendwann in Erwägung, ihr Fahrrad zu heiraten, dann nur unter einer Bedingung: Er musste ihren Namen seinem voransetzen. So konnte sie auch gleich testen, ob er tatsächlich so emanzipiert war, wie er sich gab.

Als politisches Fanal ist der Doppelname irgendwann aus der Mode gekommen. Heute wird er nur noch aus ästhetischen Gründen gepflegt. "Müller-Lüdenscheid" klingt eben deutlich eleganter als "Müller" oder "Lüdenscheid".

Das Münchner Paar, das bis vors Bundesverfassungsgericht zog, wollte den Dreifachnamen Thalheim-Kunz-Hallstein durchsetzen. Man hätte sich noch ganz andere aparte Zungenbrecher vorstellen können. Die bleiben uns dank der Karlsruher Entscheidung nun Gott sei Dank erspart.