Gegen Genmais, aber für Genkartoffel: Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will den Anbau der genmanipulierten Kartoffelsorte Amflora erlauben. Ein entsprechender Antrag des Chemiekonzerns BASF hatte in den letzten Tagen heftige Diskussionen ausgelöst.

Berlin. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte heute in Berlin einen entsprechenden Bericht des "Tagesspiegels". Die von der Ministerin angeordneten Prüfungen zum Anbau der Genkartoffel hätten keine negativen Einflüsse auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt ergeben, sagte die Sprecherin. Die Entscheidung habe aber nichts mit einer grundsätzlichen Zulassung der gentechnisch veränderten Kartoffel als Futtermittel zu tun. Darüber müsse die EU-Kommission befinden.

Bei dem Antrag des Chemiekonzerns BASF geht es um Freilandversuche zur Forschung und Saatgutentwicklung. Das Erbgut der Sorte Amflora ist so verändert, dass aus der Kartoffel Stärke zur Herstellung von Papier und Klebstoffen gewonnen werden kann.

Die Kontroverse um die BASF-Kartoffel war vor einer Woche ausgelöst worden, nachdem die CSU-Führung einem Zeitungsbericht zufolge von Aigner eine Ablehnung verlangt hatten. Davor hatte Aigner die genmanipulierte Maissorte MON 810 abgelehnt.