Jetzt hat auch Bundespräsident Horst Köhler in die Debatte über die Auswirkungen der Wirtschaftskrise eingegriffen. Seine Botschaft: Deutschland darf sich nicht selbst in Panik reden. Damit widerspricht das Staatsoberhaupt der SPD-Kandidatin für das Bundespräsidentenamt, Gesine Schwan.

Berlin. Bundespräsident Horst Köhler hat im Umgang mit der Wirtschaftskrise vor Panikmache gewarnt. Zwar sei die Lage ernst, sagte Köhler dem rbbinforadio. Was aber nicht geschehen sollte, sei: "uns selbst erstens in Panik reden. Und zweitens in eine Situation reden, als könnten wir diese Krise am Ende nicht beherrschen - weder im Wirtschaftspolitischen noch im Sozialen." Die Krise sei beherrschbar. Zugleich lobt der Bundespräsident die Bundesregierung. Sie habe besonnen in die richtige Richtung gehandelt.

Köhler widersprach damit Aussagen der SPD-Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan, die angesichts der Krise vor sozialen Unruhen und einer explosiven Stimmung in der Bevölkerung gewarnt hatte. "Ich bin überzeugt davon, dass die Demokratie in Deutschland feste Wurzeln gefasst hat. Und deshalb denke ich, dass die Demokratie in Deutschland auch diese Krise bestehen wird", sagte er.

Der Bundespräsident äußerte sich zudem zuversichtlich über seine Aussichten, am 23. Mai von der Bundesversammlung für eine zweite Amtszeit gewählt zu werden. Die Chancen stünden nicht sehr viel anders als vor einem Jahr, als er seine Kandidatur angemeldet habe, sagte Köhler. "Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass ich am Ende gewählt werde bei dieser Bundesversammlung. Ich bin sehr gelassen über den Ausgang. Jedes Ergebnis der Wahlmänner und Wahlfrauen nehme ich an, wenn Sie so wollen, in Demut dann."