Der Weltwirtschaftsgipfel heute und morgen in Washington wird die globalen Finanzprobleme nicht mit einem Schlag lösen. Aber die Veranstaltung in...

Der Weltwirtschaftsgipfel heute und morgen in Washington wird die globalen Finanzprobleme nicht mit einem Schlag lösen. Aber die Veranstaltung in der US-Hauptstadt kann zur Stunde der Europäer werden. Die Europäische Union hat vor einer Woche in Brüssel ein Fünf-Punkte-Programm für mehr Kontrolle und Transparenz auf dem Finanzmarkt beschlossen. Und die Europäer hoffen, dass die G20-Staaten diesen Leitlinien folgen werden.

Die Chancen dafür sind jedenfalls besser als noch vor einem guten Jahr beim G8-Gipfel in Heiligendamm. Schon da wollte Kanzlerin Angela Merkel mehr Kontrolle über die Hedgefonds und blitzte bei Präsident Bush ab. Jetzt sind die USA voll in der Krise und müssen umdenken. Dass das funktioniert, kann Bush am britischen Premier Brown ablesen. Der war nie ein Freund von Regulierungen, betrachtete diese als Gift für den Finanzplatz London. Die drohenden Bankenzusammenbrüche jedoch zwangen Brown zum Handeln.

George Bush kann sich einen respektablen Abgang verschaffen, wenn er den EU-Vorschlägen zustimmt. Plädiert er nur für einen unverbindlichen Aktionsplan, diskreditiert er sich einmal mehr.