Bei der größten deutschen Anti-Atom-Demonstration seit sieben Jahren haben am Wochenende 15 000 Menschen gegen den Transport von hoch radioaktivem...

Dannenberg. Bei der größten deutschen Anti-Atom-Demonstration seit sieben Jahren haben am Wochenende 15 000 Menschen gegen den Transport von hoch radioaktivem Müll ins Zwischenlager Gorleben protestiert. Mit Sitzblockaden und Übergriffen auf Gleisanlagen versuchten Hunderte Atomkraftgegner anschließend bis in die Nacht, den Zug mit den Castor-Behältern aufzuhalten.

"Wir haben es mit massiven Ausschreitungen zu tun", sagte ein Polizeisprecher. Gestern Abend war der Zug aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague bereits mit mehrstündiger Verspätung in Lüneburg angekommen, weil sich in der Südpfalz drei Demonstranten an die Gleise gekettet hatten. Kurz darauf ging der Zug auf die letzte Etappe seiner Reise nach Dannenberg.

Dort sollen die elf Behälter auf Tieflader umgesetzt und ins Zwischenlager transportiert werden. Eine Blockade der Trasse Lüneburg-Dannenberg hatte die Polizei gestern bei Hitzacker geräumt. Sie trieb 700 Demonstranten zum Teil mit Schlagstöcken auseinander. In Gorleben harrten Hunderte Menschen bei einer Sitzblockade aus. Grünen-Politiker, darunter Parteichefin Claudia Roth, beteiligten sich daran.