Der Wochenausgang beschert der Großen Koalition drei schlechte Nachrichten. Erstens: SPD und Grüne in Hessen haben sich auf einen Koalitionsvertrag...

Der Wochenausgang beschert der Großen Koalition drei schlechte Nachrichten. Erstens: SPD und Grüne in Hessen haben sich auf einen Koalitionsvertrag verständigt - der vorletzte Schritt zu Rot-Grün-Rot. Zweitens: In Bayern sind sich CSU und FDP einig geworden, die erste schwarz-gelbe Koalition im Freistaat zu bilden. Drittens: Horst Seehofer wird zum CSU-Chef gewählt.

Um seine Position zu festigen, wird der im Volk beliebte, in seiner Partei aber allenfalls respektierte Seehofer die Konfrontation mit SPD und CDU suchen - und Kanzlerin Merkel das Leben noch schwerer machen als sein Vorvorgänger Stoiber. Mit der Vollendung ihres Wortbruchs liefert Ypsilanti der Union so viel Munition, dass sich der Beginn des Bundestagswahlkampfs nicht länger hinauszögern lassen wird. Überdies verliert die Große Koalition mit den Regierungswechseln in Hessen und Bayern ihre Mehrheit im Bundesrat und damit die Fähigkeit, große Projekte durchzusetzen.

An diesem Wochenende wird der Stillstand zementiert, die Große Koalition faktisch beendet.