Der außerordentliche Parteitag der SPD hat Frank-Walter Steinmeier mit gut 95 Prozent Zustimmung zum Kanzlerkandidaten gewählt. Franz Müntefering...

Berlin. Der außerordentliche Parteitag der SPD hat Frank-Walter Steinmeier mit gut 95 Prozent Zustimmung zum Kanzlerkandidaten gewählt. Franz Müntefering erhielt für seinen Parteivorsitz 85 Prozent der Stimmen - mancher Genosse kreidete ihm die Rente mit 67 und den Rückzug Kurt Becks an, da halfen auch die roten Schals nicht, die als sein Markenzeichen an alle Delegierten verteilt worden waren. Die neue SPD-Spitze stimmte die Genossen auf Wahlkampf ein. Beispiele: "Wir haben Streit begraben, Gräben zugeschüttet, uns untergehakt. Und wir glauben wieder an uns. Das macht uns stark. Und die anderen merken das!", rief Steinmeier. Das Land stehe vor einer neuen Zeit: "Wir müssen politische Gestaltungskraft für die Demokratie zurückerobern."

Vor allem die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt hob Müntefering hervor: "600 000 haben wir aus der Abstellkammer der Sozialhilfe geholt." Die Reformen der Vergangenheit seien, allen Streitereien innerhalb der Partei zum Trotz, richtig gewesen: "Reibung erzeugt Hitze, aber auch Fortschritt." Für die Zukunft forderte er: "Ärmel hochgekrempelt! Wir wollen die Bundestagswahl gewinnen!"