Man muss diese Zahl mal ganz langsam aussprechen, um ansatzweise ihre Größe erfassen zu können: siebzehn Millionen. Annähernd so viele Menschen...

Man muss diese Zahl mal ganz langsam aussprechen, um ansatzweise ihre Größe erfassen zu können: siebzehn Millionen. Annähernd so viele Menschen wohnen etwa in den Niederlanden. Von so vielen T-Mobile-Kunden in Deutschland sind Telefonnummern, Anschriften und Geburtsdaten in Hände geraten, in die sie nicht gehören - vor zwei Jahren schon. Seitdem können sie ohne das Wissen der Betroffenen kopiert, weiterverkauft, verwendet oder missbraucht worden sein. Für einige ist das vielleicht nur ärgerlich, für andere ist es eine Bedrohung, für alle jedenfalls ist es ein skandalöser Vertrauensbruch.

Der Staat muss selbstverständlich hohe juristische Hürden einziehen, um zur Verbrechensbekämpfung auf sensible persönliche Daten von Verdächtigen zurückgreifen zu können. Es ist höchste Zeit, die Frage zu stellen, was ein Unternehmen eigentlich tun muss, um Datenklau zu verhindern. Bisher auf jeden Fall viel zu wenig.

Sogar so wenig, dass die Telekom, die sich doch als ach so kundenorientiertes Unternehmen preist, sich nicht einmal veranlasst sah, neben der Staatsanwaltschaft auch den Kunden Bescheid zu sagen. Das riecht ganz stark nach Vertuschung und Vernebelung. Man kennt das leider schon von der Telekom. Es war nicht anders, als herauskam, dass die Verbindungen der eigenen Aufsichtsräte der Telekom und bestimmter Journalisten ausspioniert wurden, um "undichte Stellen" zu entdecken. Mal wieder ist es der Druck der Veröffentlichung, der nun zu den längst überfälligen Schritten führt: eine Risikoanalyse für gefährdete Kunden, die ja gerade deswegen eine Geheimnummer haben, und ein Informationstelefon für Betroffene.

Die Entschuldigung von Telekom-Chef Rene Obermann kommt viel zu spät und reicht auch nicht mehr aus. Unternehmen, die so sensible Daten verwalten, müssen viel stärker überprüft werden.