Das deutsche Gesundheitswesen ist krank. Es leidet nicht so sehr an chronischer Unterfinanzierung, wie Kassenfunktionäre, Ärztevertreter,

Das deutsche Gesundheitswesen ist krank. Es leidet nicht so sehr an chronischer Unterfinanzierung, wie Kassenfunktionäre, Ärztevertreter, Pharmalobbyisten und manche Politiker glauben machen wollen. Es hat einen grundsätzlichen Webfehler, denn es ist eine Chimäre aus Planwirtschaft und freiem Unternehmertum, die einfach nicht funktionieren kann. Jedenfalls nicht so, wie es die Politik verspricht.

Der vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung ist der Gesundheitsfonds. Mit dem Einheitsbeitrag wird frisches Geld in das System gepumpt -160 Milliarden Euro. Für die meisten Versicherten wird es teurer, für die Arbeitgeber auch. Dass die Leistungen besser werden, kann niemand garantieren.

Auf der anderen Seite stehen Ärzte, Kliniken, Apotheker, Pharmafirmen und Medizintechnikhersteller, die zwar alle wie freie Unternehmer denken und handeln sollen, tatsächlich aber entweder durch Bürokratie, Punktesysteme und Pauschalen gegängelt werden - oder mit teils abenteuerlichen Begründungen für ihre Produkte Mondpreise verlangen können, was auch nicht der reinen Lehre der Marktwirtschaft entspricht.

Der Gesundheitsfonds wird den Tod dieses Systems verzögern. Dass irgendwann eine billige Grundversorgung mit frei wählbaren Zusatzleistungen kommt, wird er nicht verhindern. Es sei denn, die Versicherten sind weiterhin bereit, im Namen eines angeblich gerechten Systems immer mehr Geld zu zahlen.