Junge Männer haben einer Studie zufolge ein wesentlich konservativeres Familienbild als Frauen. Für rund zwei Drittel aller jungen Frauen bis 29...

Wuppertal. Junge Männer haben einer Studie zufolge ein wesentlich konservativeres Familienbild als Frauen. Für rund zwei Drittel aller jungen Frauen bis 29 Jahre sei es "ganz besonders wichtig", außer der Familie auch eigene Interessen und Wünsche durchzusetzen, heißt es in einer repräsentativen Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach für den Haushaltgerätehersteller Vorwerk. Jedoch gestehe nur jeder dritte junge Mann einer Frau solche Freiheiten zu.

In dem Rollenverständnis vermuten die Demoskopen auch eine Ursache für die Bindungsscheu und Kinderlosigkeit der jüngeren Generation.

Mehr als 60 Prozent der Befragten beklagen, dass Familien- und Hausarbeit zu wenig anerkannt werde. Rund 20 Prozent sprechen sich für eine Berücksichtigung der Familienarbeit bei der Rente aus. Jede fünfte Frau hält es für aussichtslos, Männer zur Hausarbeit überreden zu können. Um den Spagat zwischen Beruf und Familie besser bewältigen zu können, wünschen sich Eltern (54 Prozent) mehr finanzielle Hilfen vom Staat, geringere berufliche Belastungen (35 Prozent) und familienfreundlichere Arbeitszeiten (45 Prozent). Eine Ganztagsbetreuung und betreute Freizeitangebote an der Schule sind fast 40 Prozent der Befragten wichtig.

Die Ehe verliert für das Zusammenleben von Frau und Mann in Deutschland weiter an Bedeutung. Im Jahr 2007 gab es gut 2,4 Millionen nicht eheliche Lebensgemeinschaften in Deutschland, in denen Frau und Mann zusammenlebten. Seit 1996 ist diese Zahl um rund ein Drittel gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Auch die Zahl der Adoptionen in Deutschland geht weiter zurück. Im Jahr 2007 wurden rund 4500 Kinder und Jugendliche adoptiert, fünf Prozent weniger als im Vorjahr (4748) und nur die Hälfte im Vergleich mit 1993.