Berlin/Düsseldorf. Die Pläne von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für ein weitgehendes Überholverbot für Lastwagen haben bei Verkehrsverbänden ein unterschiedliches Echo ausgelöst. Ein Sprecher des ADAC warnte, ein flächendeckendes Überholverbot könne sich "kontraproduktiv auswirken", da der langsamste Lkw auf der Spur die Geschwindigkeit für alle anderen angeben würde. Ein Sprecher des AvD sagte: "Das ist zwar aus Sicht der Autofahrer wünschenswert, weil es dann aus subjektiver Sicht immer freie Fahrt gibt." Er warnte aber vor der Gefahr, dass kilometerlange Lkw-Schlangen die Autobahn-Ausfahrten blockieren könnten.

Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) warnte: "Gerade in hügeligem Gelände staut sich eine Kolonne von Lastwagen hinter dem langsamsten Fahrzeug. Wie soll man Sprit sparen, wenn man im Stau steht?"

Das hessische Verkehrsministerium schlug eine Ausweitung der zeitweiligen Freigabe des Seitenstreifens für den Schwerverkehr vor. "Die Lastwagen flächendeckend durch Überholverbote auf der rechten Spur einzusperren, funktioniert nicht", so Staatssekretär Klaus-Peter Güttler.