Kommentar

Die deutschen Hochschulen sind zwar besser als ihr Ruf, doch zaubern können sie auch nicht. Wie sollen sie auf Dauer noch mehr junge Leute vernünftig ausbilden, wenn es immer weniger Professorenstellen gibt? Nicht nur die Geisteswissenschaften, auch die Naturwissenschaften haben in den vergangenen zehn Jahren bundesweit zusammen fast 700 Professorenstellen verloren und damit jeden zehnten Lehrstuhl.

Den Universitäten geht es ähnlich wie den Schulen: Sie sind zu häufig zum politischen Spielfeld von Sparkommissaren und Reformeiferern geworden. Die versprechen zum Beispiel eine leistungsgerechte Professorenbesoldung - und wollen in Wirklichkeit nur weniger zahlen. Dabei ist inzwischen Allgemeingut, dass die Zukunft unseres Landes weitgehend davon abhängt, wie gut kommende Generationen ausgebildet werden. Denn in unserem an Rohstoffen armen Land gibt uns nur eine Top-Bildung die Chance, den Konkurrenzkampf mit den aufstrebenden Nationen bestehen und den bisherigen Wohlstand halten zu können.