BERLIN. Durchbruch für eines der größten deutschen Bauvorhaben: Nach 13 Jahre langem Ringen um das milliardenschwere Bahnprojekt Stuttgart 21 haben sich Bund, Bahn, Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt gestern in Berlin auf die Finanzierung geeinigt. Der erste Spatenstich für den Bau der neuen ICE-Strecke nach Ulm und eines unterirdischen Hauptbahnhofs in Stuttgart soll 2010 sein. Die ersten Züge können nach den Worten von Bahnchef Hartmut Mehdorn von 2019/20 an auf den neuen Gleisen rollen. Die Gesamtkosten betragen 4,8 Milliarden Euro. Die Fahrtzeit zwischen Stuttgart nach Ulm soll sich auf 28 Minuten halbieren. Aber das Land zahlt einen hohen Preis: 950 Millionen Euro schießt Baden-Württemberg für die Schnellbahntrasse Wendlingen-Ulm zu, obwohl diese ein Bundesvorhaben ist. Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sprach von einem "Jahrhundertprojekt". Er verteidigte den Aderlass für das Land in Höhe von etwa 1,12 Milliarden Euro: "Wir wollen Zeit gewinnen." Der Bund wollte ursprünglich erst 2016 mit dem Bau der Schnellbahntrasse nach Ulm beginnen.