Hamburg. Ärzte und Datenschützer warnen vor der elektronischen Gesundheitskarte, die im nächsten Jahr eingeführt werden soll. "Als Ärztin bin ich schockiert, was mit den Patientendaten geschehen soll", sagte die Hamburger Allgemeinmedizinerin Dr. Silke Lüder dem Hamburger Abendblatt Sonntags. "Auf der Karte kann anders als bislang bekannt fast nichts gespeichert werden. Sie ist nur der Schlüssel für einen zentralen Server, wo dann alle Daten des Patienten gespeichert werden sollen."

Einer dieser Zentralcomputer für die Krankheitsdaten von knapp 30 Millionen Patienten soll dann in Hamburg stehen. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse arbeitet an einem riesigen Rechenzentrum, um auch anderen Krankenkassen IT- Dienstleistungen anzubieten.

"Für den Datenschutz ist es ein Problem, wenn Patientendaten auf zentra- len Servern lagern", sagte der Sprecher des Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Dietmar Müller.