Die Dresdner Bank stellt die vierbändige Studie über ihre NS-Vergangenheit am 17. Februar nicht wie zunächst geplant im Jüdischen Museum Berlin, sondern in eigenen Räumen in der Hauptstadt vor. Auch das anschließende Symposium zur Rolle des Geldinstituts während der NS-Diktatur wurde in die Hauptstadt-Repräsentanz verlegt. Die Bank reagierte damit auf die Kritik des Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Salomon Korn. Dieser hatte mit Blick auf den ursprünglichen Veranstaltungsort von einer Anbiederung der Bank an die Juden und von einem "Schmusekurs" der Dresdner Bank gesprochen. Korn reagierte mit Erleichterung auf die Entscheidung. Die Forschungsarbeit selbst und auch die Absicht der Dresdner Bank, sich ihrer Geschichte während der NS-Diktatur zu stellen, sei aber lobenswert und verdiene Anerkennung, sagte er in Berlin. Das Jüdische Museum, dessen Direktor W. Michael Blumenthal die Einladung zu der Veranstaltung ausgesprochen hatte, äußerte dagegen Bedauern über den Schritt.

Die Studie "Die Dresdner Bank im Dritten Reich" (2374 Seiten/herausgegeben von Klaus-Dietmar Henke) erscheint im Oldenbourg Verlag.