BERLIN. Der Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim hat nach dem knappen Ausgang der Bundestagswahl die Einführung des Mehrheitswahlrechts in Deutschland gefordert. Das geltende Verhältniswahlrecht führe dazu, daß viele kleine Parteien eine Regierungsbildung verhindern könnten, wie sich jetzt am neuen Linksbündnis zeige, sagte Arnim gestern in Speyer. "Wir haben jetzt eine Situation, die wir uns schlechter gar nicht vorstellen können, und die ist systembedingt", kritisierte der Rechts- und Verwaltungsexperte. "Da wir handlungsfähige Parlamente und Regierungen in der jetzigen Lage unbedingt brauchen, sollten wir diesen Kraftakt ernsthaft in Angriff nehmen", forderte von Arnim.