Kommentar

Es ist seltsam, welch unreife Nachwuchskräfte es bisweilen an die Spitze politischer Jugendorganisationen schaffen. Die Junge Union leistet sich einen Vorsitzenden, der vor eineinhalb Jahren faselte, er halte nichts davon, wenn 85jährige noch künstliche Hüftgelenke auf Kosten der Solidargemeinschaft bekämen.

Nun verkündete der oberste Jungliberale Jan Dittrich, es werde Zeit, daß "die Alten von ihrem Tafelsilber etwas abgeben - einen Löffel oder besser gleich ein paar davon". Das törichte Geschwätz kostete Dittrich sein Pöstchen. Das ist gut so. Wer sich so äußert, sollte nicht in der Politik, sondern erst einmal gründlich an seinem Charakter arbeiten. Leider offenbaren sich verbale Verrohungstendenzen aber nicht nur in solchen Äußerungen politisierender Jungspunde. Auch politische Profis aus Bund und Ländern vergreifen sich immer öfter im Ton. Da bleibt die Vorbildwirkung eben nicht aus.