Zufall oder nicht, in diesen Wochen sind gleich drei Bücher zum Thema Ehrenmord und Parallelgesellschaft erschienen. Das meistdiskutierte stammt von der Hamburger Soziologin Necla Kelek und heißt "Die fremde Frau. Ein Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland" (18,90 Euro) und ist im Kiepenheuer & Witsch-Verlag erschienen.

Die Kosovo-Albanerin Hanife Gashi beschreibt in ihrem Buch "Mein Schmerz trägt deinen Namen" (16,90 Euro) die Genugtuung, die sie empfand, als das Tübinger Landgericht den Vater ihrer Tochter Ulrika zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilte. Adem hatte die Sechzehnjährige erwürgt und in einem Baggersee versenkt, weil sie es gewagt hatte, mit ihren Freundinnen auf Partys zu gehen und weil sie sich verliebt hatte. Als der Vater ein Foto entdeckte, auf dem seine Älteste einen Jungen umarmte, brachte er Ulrika um. Gashis Buch ist im Rowohlt-Verlag herausgekommen.

Das Buch von Günther Lachmann heißt "Tödliche Toleranz. Die Muslime und unsere offene Gesellschaft" (14 Euro) und ist bei Piper erschienen. Wie die Soziologin Kelek hält auch der Journalist Lachmann die Träume von der multikulturellen Gesellschaft für ausgeträumt. Die Integration der Muslime in die westliche Gesellschaft, so sein Urteil, sei gescheitert.