Der Begriff "Soziale Marktwirtschaft" wurde von dem deutschen Nationalökonomen Alfred Müller-Armack (1901-1978) geprägt. Als Anhänger der so genannten "Freiburger Schule" verband er Elemente des Neoliberalismus und der christlichen Soziallehre zu einem "dritten Weg" zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Politisch durchgesetzt hat dieses Konzept dann Ludwig Erhard (Foto l./1897-1977), zunächst in der CDU, dann als erster Bundeswirtschaftsminister der neu gegründeten Republik.

Die CDU machte sich die Prinzipien Müller-Armacks und Erhards in den "Düsseldorfer Leitsätzen vom 15. Juli 1949 zu eigen. Darin heißt es gleich zu Anfang: "Die ,Soziale Marktwirtschaft' ist die sozial gebundene Verfassung der gewerblichen Wirtschaft, in der die Leistung freier und tüchtiger Menschen in eine Ordnung gebracht wird, die ein Höchstmaß von wirtschaftlichem Nutzen und sozialer Gerechtigkeit für alle erbringt."

Was genau unter sozialer Gerechtigkeit zu verstehen ist, definiert sie allerdings nicht. Nur so viel wird im weiteren Text klargestellt: "Eine gerechte Verteilung der wirtschaftlichen Erträge und eine soziale Gesetzgebung müssen aus den vermögenslosen Schichten unseres Volkes in großem Umfange besitzende Eigentümer machen." Und schließlich: " . . . und geben jedem Einzelnen die Freiheit und Möglichkeit, sich nach Leistung und Können am Wirtschaftsertrag zu beteiligen. Nur so kann die politische durch die soziale und wirtschaftlichen Demokratie erfüllt und gesichert werden." (HA)