Die Große Koalition arbeitet an einem Rettungsschirm für Unternehmen, die wegen der Finanzkrise kaum noch an Kredite kommen. Im Gespräch sind...

Berlin. Die Große Koalition arbeitet an einem Rettungsschirm für Unternehmen, die wegen der Finanzkrise kaum noch an Kredite kommen. Im Gespräch sind Bürgschaften des Staates bis zu einer Gesamthöhe von 100 Milliarden Euro. In der Regierung hieß es, dieser Schirm könnte Teil des zwischen Union und SPD verabredeten Konjunkturpaketes II werden.

In der Koalition wird befürchtet, dass gesunde Konzerne alleine deshalb in Schwierigkeiten kommen könnten, weil ihnen Banken kaum noch Kredite gewähren. Bis zum entscheidenden Treffen der Koalitionsspitzen am Montag soll eine Arbeitsgruppe Lösungsvorschläge präsentieren.

Für Banken gibt es bereits den Rettungsfonds SoFFin. Der zweite Schirm für die Güterwirtschaft könnte bei der Staatsbank KfW angesiedelt werden, hieß es in Regierungskreisen. Der Vorschlag des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU), dass der Staat sich auch direkt an schwankenden Firmen beteiligen sollte, gilt allerdings als wenig realistisch.

In der Union hieß es, vor allem Kanzlerin Angela Merkel dringe darauf, dass die Regierung bereits am Montag Firmen in Finanznöten Hilfe zusage. Als größte Problembranche gilt die Autoindustrie, die wegen der Konjunkturkrise deutlich weniger Fahrzeuge verkauft. Über Staatshilfen spricht zurzeit auch der Autobauer Opel. Aus Unionskreisen verlautete, die Tochter des US-Konzerns General Motors könnte prinzipiell einen zweiten Rettungsschirm beanspruchen. Es müsse dann aber sichergestellt sein, dass das Geld nicht in die USA fließe.

Von Ökonomen kamen Vorbehalte. Letztlich würden die Steuerzahler dann für Firmen haften, die die Marktbedingungen nicht richtig beurteilt hätten, sagte der Chefvolkswirt des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Christian Dreger.