Amtlich: Deutschland hat das Jahr 2008 mit einer Defizitquote von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes abgeschlossen. Damit sind die Verschuldungsgrenzen nach den Verträgen von Maastricht klar erfüllt. Vor allem die Gemeinden (8,4 Milliarden Euro) und die Sozialversicherungen (7,7 Milliarden Euro) machten deutliche Überschüsse.

Wiesbaden. Deutschland hat das Jahr 2008 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit einer Defizitquote von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes abgeschlossen. Damit sind die Verschuldungsgrenzen nach den Verträgen von Maastricht klar erfüllt. Wie die Statistiker mitteilten, betrug das Staatsdefizit 3,3 Milliarden Euro.

Der Bund stand mit 15,8 Milliarden Euro im Minus, die Länder mit 3,6 Milliarden. Dagegen erwirtschafteten die Gemeinden mit 8,4 Milliarden Euro und die Sozialversicherungen mit 7,7 Milliarden Euro deutlich Überschüsse.

Die vergleichsweise gute Defizitquote von 0,1 Prozent wird in diesem Jahr nicht mehr zu halten sein: Wegen der Konjunkturpakete gegen die weltweite Wirtschaftskrise verdoppelt der Bund die Aufnahme frischer Kredite. Der Nachtragshaushalt 2009 sieht dazu eine Erhöhung der Nettokreditaufnahme um 18,3 auf 36,8 Milliarden Euro vor.

Die Quote von 0,1 Prozent ist die beste seit Jahren: 2007 lag sie bei 0,2 Prozent. Noch im Jahr 2003 betrug das Finanzierungssaldo 4,0 Prozent. Damals wurde die EU-Verschuldungsgrenze deutlich überschritten.

Das Limit von 3,0 Prozent soll für einen stabilen Euro sorgen, weil sonst die Geldmenge aufgebläht werden könnte. Allerdings wird dieses Konvergrenzkriterium in Europa ständig verletzt, ohne dass die betroffenen Länder gravierende Strafen befürchten müssen.