Die Bundesregierung will bei möglichen Hilfen für den Autobauer Opel einen Alleingang Deutschlands vermeiden. Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier für eine europäische Lösung. Die besten Manta-Witze. Bilder der besten Opelmodelle.

Berlin/Rüsselsheim. Ein Opel-Sprecher kündigte ein Gesamtkonzept für das "künftige Geschäftsmodell von Opel in Europa" an - einen Rettungsplan. Den werde die Adam Opel GmbH in den kommenden Tagen in enger Abstimmung mit dem US-Mutterkonzern General Motors vorlegen.

Opel bemüht sich derzeit um staatliche Hilfen in Milliardenhöhe. Die Firma mit über 25 000 Beschäftigten und Werken in Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und Eisenach benötigt bis zu 3,3 Milliarden Euro. Die Arbeitsplätze bei Opel in Deutschland sind laut Steinmeier "umso sicherer, wenn sie Teil einer europäischen Verbundlösung werden".

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) verlangte im "Bericht aus Berlin" (ARD) Umstrukturierungsprogramme der Unternehmen. Im Fall einer Insolvenz seien bei Opel und seinen Zulieferern etwa 50 000 Beschäftigte betroffen. Wenn diese arbeitslos würden, koste dies den Staat zwei bis drei Milliarden Euro. "Ist es dann nicht sinnvoller, behilflich zu sein, damit diese Menschen in Lohn und Brot bleiben?", sagte Steinbrück.

Opel-Betriebsratschef Klaus Franz kritisierte die Berichte über eine drohende Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens als Spekulation. Das verunsichere die Kunden, Händler, Zulieferer und Beschäftigte. "Derartige Spekulationen gefährden die positiven Gespräche über Bürgschaften", erklärte Franz. Opel könne "mit temporären staatlichen Einlagen" unabhängig werden. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sagte der "Bild am Sonntag", er habe mit US-Finanzminister Timothy Geithner eine informelle Arbeitsgruppe eingerichtet. Seinen USA-Besuch im März werde er dazu nutzen, "um weitere Gespräche mit entscheidenden Vertretern zu führen". General Motors und Opel müssten "schnell ein substanzielles Konzept vorlegen, wie sie auf einer wirtschaftlich gesunden Grundlage Arbeitsplätze sichern wollen".

Die europäischen Opel-Händler wollen sich mit mehreren Hundert Millionen Euro an dem Autobauer beteiligen. "Wir werden darüber in Rüsselsheim auch mit dem Gesamtbetriebsrat reden", sagte der Vorsitzende der rund 4000 Händler umfassenden Vereinigung Euroda, Jaap Timmer, im ZDF.

In Schweden hat Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt die von General Motors (GM) gewünschte Soforthilfe für Saab abgelehnt. GM hatte bei der Einreichung des Insolvenzantrags für Saab erklärt, man wolle die Produktion mit 4100 Beschäftigten vorerst mitfinanzieren, wenn auch der schwedische Staat helfe. Reinfeldt sagte, seine Regierung werde "am derzeitigen Prozess nicht aktiv teilnehmen, solange unklar ist, wer Saab als Eigner übernimmt". Für den Ministerpräsidenten ist es offensichtlich, dass GM "alles tut, um Kosten abzuwälzen".