120 Regierungsdelegationen aus aller Welt haben gestern an der Gründungskonferenz für die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (Irena) in...

Bonn. 120 Regierungsdelegationen aus aller Welt haben gestern an der Gründungskonferenz für die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (Irena) in Bonn teilgenommen. Die Organisation werde das internationale Sprachrohr für neue Energien sein, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD): "Mit Irena bekommen die erneuerbaren Energien international eine vernehmbare Stimme und einen politischen Push." Umweltorganisationen begrüßten die Gründung.

Irena soll dazu beitragen, dass Technologien zur Gewinnung von Strom aus Sonne, Wind, Wasser oder Biomasse häufiger genutzt werden. Heute findet die konstituierende Sitzung der Vorbereitungskommission statt, der alle Zeichnerstaaten angehören. Diese soll bis Juni entscheiden, wo die Agentur angesiedelt wird.

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) sagte, die Gründung der Agentur sei ein starkes Zeichen für das Handeln der Staatengemeinschaft mit Blick auf eine internationale Energiepolitik, die auch den ärmsten Ländern Zugang zu sauberer Energie ermöglichen werde.

Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, erklärte, mit Irena wolle man zum weltweiten Durchbruch erneuerbarer Energien beitragen und "globale Rivalitäten um fossile Energien und Versorgungsquellen mindern". Zudem biete der Ausbau erneuerbarer Energien weltweit Chancen für die Wirtschaft: "Gerade Deutschland ist mit seiner herausragenden Umwelttechnologie gut positioniert."

Die Initiative der Bundesregierung zur Gründung der Agentur wurde von Spanien und Dänemark von Anfang an unterstützt, wie Bundesumweltministerium, Auswärtiges Amt und Entwicklungsministerium gemeinsam mitteilten. Ziel sei es, "weltweit die Lücke zwischen dem enormen Potenzial der erneuerbaren Energien und deren noch relativ geringem Marktanteil am Energieverbrauch zu schließen". Derzeit liegt der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch bei maximal 18 Prozent. Irena soll die Mitgliedstaaten dabei beraten, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, Kompetenzen aufzubauen sowie Finanzierung und Technologie- und Wissenstransfer für erneuerbare Energien zu verbessern.