Florian Graf hatte bereits am vergangenen Freitag erklärt, auf seinen Doktortitel verzichten zu wollen. Er war im Jahr 2010 promoviert worden.

Berlin. Der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Florian Graf hat zugegeben, beim Verfassen seiner Doktorarbeit getäuscht und „große Fehler gemacht“ zu haben. Das geht aus einer neuen Erklärung hervor, die an die Universität Potsdam adressiert ist. Er habe auch gegen Zitierregeln verstoßen. Das Schreiben mit Datum vom Montag lag am Dienstag vor. Es wurde von der CDU-Fraktion veröffentlicht.

Er bedauere, „gegen die Promotionsordnung verstoßen haben“, schreibt Graf. Es tue ihm „unendlich leid, dass ich im Rahmen meiner Dissertation insgesamt große Fehler gemacht habe. Ich möchte die Universität und meine Gutachter dafür ausdrücklich um Entschuldigung bitten.“ Es wäre richtig gewesen, wenn er die Aberkennung des Doktortitels bereits früher beantragt hätte, schreibt Graf. „Dazu fehlte mir aber der Mut und ich hatte Sorge vor der öffentlichen Wirkung.“

Graf hatte bereits am Freitag erklärt, auf seinen Doktortitel verzichten zu wollen. Er war 2010 promoviert worden. Seine Arbeit handelte vom „Entwicklungsprozess einer Oppositionspartei nach dem abrupten Ende langjähriger Regierungsverantwortung“, womit die Berliner CDU gemeint war. Die Universität hatte erklärt, dem Antrag sei eine Prüfung der Arbeit durch die Hochschule vorausgegangen, bei der sich ein Plagiatsverdacht ergeben hätte.

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An der Universität Potsdam fällt an diesem Mittwoch die Entscheidung über Grafs Doktortitel. Am Donnerstags will der Fraktionschef die Vertrauensfrage stellen. Führende Christdemokraten haben dem Haushaltsexperten allerdings bereits ihre Unterstützung zugesichert.

(dpa/abendblatt.de)