FDP-Führungsstreit geht in neue Runde. Rösler legt sich nicht auf einen Parteivize fest

Berlin. Der Führungsstreit in der FDP nimmt kein Ende. Der designierte Parteivorsitzende Philipp Rösler legte sich bei den gestrigen Sitzungen der Parteispitze doch nicht auf einen Vorschlag für seine Stellvertreter und die erweiterte Führung fest. Dafür sei knapp 14 Tage vor dem Parteitag noch nicht der Zeitpunkt, sagte Generalsekretär Christian Lindner. Um die drei Vizeposten für den Parteivorsitzenden zeichnen sich Kampfkandidaturen ab.

Der nordrhein-westfälische FDP-Chef Daniel Bahr, Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, aber auch der hessische Landeschef Jörg-Uwe Hahn meldeten Kandidaturen an. Letzterer würde sich allerdings auch als Beisitzer im Präsidium zufriedengeben. Die Ost-Verbände pochen ebenfalls auf einen Vizechef aus ihren Reihen. Zudem hegt Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, der bereits Parteivize ist, weiter Ambitionen. Der 65-Jährige sagte Teilnehmern zufolge, sein Landesverband in Rheinland-Pfalz wolle ihn weiter in dieser Funktion sehen.

Die Partei ist sich jedoch uneins, ob sie Brüderle unterstützen soll. Schleswig-Holsteins FDP-Chef Jürgen Koppelin sagte dem Abendblatt, es wäre ein "falsches Signal", wenn man als FDP den Wirtschaftsminister in Zeiten guter Konjunktur und sinkender Arbeitslosigkeit fallen ließe.